Soziale Arbeit & Pädagogik
Der Umgang mit Fremdheit und Differenz ist eines der zentralen gesellschaftlichen Aufgabenfelder und damit ein bedeutsames Thema für Fachkräfte und Institutionen des Sozialwesens. Kultur ist ein grundlegender Aspekt, wenn es in der Erziehungs- und Beratungsarbeit darum geht, die Vielfalt der Lebenswelten und sozialen Kontexte zu erfassen und zu berücksichtigen.
Wie deuten wir Situationen, die uns ungewohnt oder fremd erscheinen? Welche kulturell geprägte Wahrnehmung hat unser Gegenüber? Diese Fragen werden relevant, wenn in sozialen Arbeitsfeldern Fachkräfte und Klientinnen und Klienten mit unterschiedlicher kultureller Sozialisierung und Identität aufeinandertreffen. In der Arbeit mit Eltern, Kindern und Jugendlichen und generell in Beratungssituationen können andere Denk-, Lebens- und Verhaltensweisen zu Irritationen oder Missverständnissen führen. Um den vielfältigen Anliegen und unterschiedlichen Bedürfnissen der Ratsuchenden gerecht zu werden, bedarf es daher interkulturell geschulten Fachpersonals.
Transkulturelle Kompetenz im Sozialwesen
In unseren Seminaren und Workshops vermitteln wir Grundlagen für eine professionelle, kultursensible Gestaltung unterschiedlicher Tätigkeitsfelder der sozialen und pädagogischen Arbeit. Wir leiten zur Reflexion der eigenen Kulturgebundenheit an sowie zur kritischen Auseinandersetzung mit Stereotypen und Vorurteilen. Vor diesem Hintergrund beschäftigen wir uns mit unterschiedlichen Werten, Traditionen und religiösen Denkweisen, die die Grundlage für Familiensysteme, Eltern-Kind-Beziehungen und soziale Interaktionen bilden. Einen weiteren Schwerpunkt legen wir auf verschiedene Aspekte der Kommunikation. Das Erkennen kulturell unterschiedlicher Kommunikationsstile und die Reflexion der eigenen Kommunikationsstrategien befähigt dazu, Missverständnisse zu erkennen und aufzulösen. Anhand von Fallbeispielen und Rollenspielen geben wir den Teilnehmenden Gelegenheit, schwierige berufliche Handlungssituationen zu analysieren und verschiedene Kommunikations- und Lösungsstrategien auszuprobieren und einzuüben.
Zielgruppen
- Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen
- Beraterinnen und Berater im Gesundheits-, Bildungs- und Sozialbereich
- Erzieherinnen und Erzieher
- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Wohlfahrtsverbänden
- Ehrenamtlich Tätige
- Auszubildende/Studierende im Bereich Sozialwesen
Zielsetzung
Den Teilnehmenden unserer Fortbildungsveranstaltungen werden Kenntnisse und Kompetenzen vermittelt, die sie dazu befähigen, in den vielfältigen Settings sozialer Einrichtungen professionell und kultursensibel zu handeln. Sie sind in der Lage, das berufliche Handeln vor dem Hintergrund migrationsspezifischer Kenntnisse zu reflektieren.
Nutzen
Interkulturelle Kompetenz
- reduziert bestehende Zugangsbarrieren zu den Angeboten des Sozialwesens,
- fördert die Chancengleichheit bei der Inanspruchnahme sozialer Dienstleistung und damit die Integration der Migrationsbevölkerung,
- unterstützt die erfolgreiche Zusammenarbeit in kulturell gemischten Teams,
- führt zu mehr Handlungssicherheit und damit zur Stress- und Konfliktreduktion bei allen Beteiligten. Eine höhere Zufriedenheit des Fachpersonals verringert Krankheitsausfälle und stärkt die Mitarbeiterbindung in Institutionen des Sozialbereichs.
Themenschwerpunkte
- Gesundheitliche und soziale Lage von Migrantinnen und Migranten sowie Flüchtlingen in
Deutschland - Interkulturelle Kompetenz für verschiede Berufsfelder des Sozialwesens
- Interkulturelle Öffnung und Orientierung in sozialpädagogischen Handlungsfeldern
- Interkulturelle Kommunikation in den Praxisfeldern der sozialen und pädagogischen Arbeit
- Geschlechterrollen und Kultur
- Rolle der Familie in der Migration
- Alter und Migration
Weitere Themen finden Sie auch unter Vorträge und Workshops.